Bericht Woche 11
12.06.2017
Seid vorab gewarnt! Da wir kein "Heim" mehr haben und im Auto und Hotel leben, ist die Zeit für Schreiben und Fotografieren geschrumpft. Sorry!
Ab nach Seattle Downtown! Wir picken den Bus vis-a-vis vom RV-Park bis zum Flughafen, dort kapern wir den Zug, der uns schnell und sicher am Seattle Seahawks-Stadion vorbei bis ins Zentrum bringt. Das erinnert uns an den Auftrag, den uns Rick (bekennender Seahawks-Fan) mitgegeben hat.
Am allerersten Starbucks vorbei geht es nun zum Pike Market.
Ein einzigartiger Markt. Die Fischverkäufer werfen einander nach dem Takt der Strassenmusiker die Fische zu.
Ein Teil des Marktes ist für Künstler mit selbstgemachten Werken reserviert. Gemälde, Fotos, Schmuck und Kleider sind hier unter anderem zu finden.
Im Pike Market sehen wir Blumenstände mit riesigen Sträussen und Gemüseauslagen, die einfach alles sprengen.
Wir finden eine kleine Marktkneipe, wo der deutsche Inhaber selbstgemachte Würste zum Essen anbietet, was wir natürlich nicht auslassen konnten. Dieser Markt versprüht einen Charme, einfach fantastisch.
Jetzt kommt Rick dran und wir kaufen grosszügig Shirts, Hoodies, Schlüsselanhänger, Mützen und Kuschelsöckchen im Seahawks-Shop ein (nicht nur für Rick 😁).
Anschliessend eine Stärkung im Hard Rock Café.
Nun geht es wieder mit Zug und Bus zum KOA, wo noch viel Arbeit auf uns wartet 😓.
13.06.2017
Der heutige Tag beginnt und endet mit Packen.
Mikes stetiger Optimismus hat einen kleinen Knacks bekommen. Wir kriegen nämlich alles andere als easy unsere Sachen in die vorhandenen 3 Koffer. Viele Dinge geben wir am Empfang des KOA-Büros gratis ab mit der Bitte, dieses doch auch so an die Camper, die es brauche können abzugeben. Ob dies auch klappt bezweifeln wir ernsthaft und gehen davon aus, dass die Damen im Büro ein kleines Business wittern.
Trotz "küdemässiger" Packkunst (mein Vater heisst Kurt und besitzt eine weltmeisterliche Technik im Packen) sieht unsere Gepäck-Bilanz folgendermassen aus: 3 Koffer, 2 riesige Plastikboxen, 1 Tasche und 2 Rucksäcke müssen zuerst in ein Taxi und anschliessend ins gemietete Auto verfrachtet werden.
Meine Laune hat aus mehreren Gründen einen Tiefpunkt erreicht.
😣 😖 😬 🥵🥵🥵
14.06.2017
Ein letztes Mal koppeln wir unser RV ab, füllen nochmals den Propan-Tank und fahren zu Road-Bear Seattle. Bald zweifeln wir an unserem Navi, denn an der angegebenen Adresse ist weit und breit kein Road-Bear zusehen. Nach einem Telefonat mit ihnen, erfahren wir beiläufig, dass sie umgezogen sind. Sorry about that!
Im Road-Bear werden wir dann von der gleichen Person empfangen, die uns das RV in Orlando erklärt hat. Erika macht ein Austausch-Programm und es hat sie von Florida nach Washington State verschlagen.
Wir plaudern noch ein bisschen mit dem Chef von Road-Bear Seattle der Deutscher ist, behandeln noch einige technische/finanzielle Dinge und steigen in das Taxi, das gaaaaaaaaaaaaaaaaanz knapp unser Gepäck unterbringen konnte. Das Gesicht des Taxi-Fahrers sprach Bände. Obwohl das Taxi von Road-Bear übernommen werden sollte, verlangt der Taxifahrer am Flughafen das Fahrgeld. Sorry about that!
Mit unserer Riesenbagage geht es nun zur Autovermietung. Während Mike in der Administration ein Upgrade😂 für unseren gemieteten SUV vornimmt, fragt mich ein flinker, asiatischer Angestellter von Alamo, welches Auto wir gemietet haben. Meine Antwort: «Ich glaube ein SUV», hat ihm genügt und binnen Sekunden hat er die Rücksitze runtergeklappt, unser ganzes Gepäck hineingehievt und mich auf den Vordersitz bugsiert. Er hat gemeint es sei zu kühl, um hier rumzustehen. Auf seine Frage, woher wir kommen und ob wir keine Schokolade haben, schenke ich ihm eine Packung Ricola Bonbons. Er freue sich wie ein Honigkuchenpferd, teilt mit allen Kollegen die sich in der Nähe befinden und aus der Riesenhalle ertönte immer wieder die bekannte Melodie aus der Werbung (auch in den USA erhältlich), die von ihm lauthals gesungen wurde. Liiiiiiiiiiiiiiiiiicolaaaaaaaaaaaaaa!
Mike hat nicht schlecht gestaunt, als er mich mit dem ganzen Gepäck im Auto vorgefunden hat. Wir fahren zum Ausgang, wo das Auto nochmals registriert wird. Der Herr in der Kabine fragt Mike, ob wir die Typen sind mit den Bonbons. Mike hatte ein Riesenfragezeichen im Gesicht, doch nachdem ich ihm die Geschichte erzählt habe, ertönt der typische Mike-Lacher.
Wieder auf der Autobahn (dieses Mal mit dem blauen Hyundai-SUV) sichten wir ein Olive-Garden-Restaurant, wo wir nochmals essen gehen. Sie bieten uns Wein zum Probieren an was wir gerne annahmen. Leider konnten wir diesen erst trinken, nachdem wir unsere Ausweise gezeigt haben🙄! Die Spinnen die Amis!
Weiter geht es ins Best Western Hotel Downtown an der Taylor Street. Die Lage ist exzellent mit Blick aus nächster Nähe auf die Space Needle. Der Preis ist dementsprechend hoch (5-Sterne-Hotel in Ascona).
Der Grund für die Investition ist simpel. Wir feiern heute Hochzeitstag und Mike hat schon Monate vorher einen Tisch im Restaurant der Space Needles reserviert.
Nach einem kleinen Spaziergang geht es mit dem Lift auf die Terrasse des Turms. Eine phantastische Aussicht auf Seattle erwartet uns. Bei schönstem Wetter begeben wir uns zu unserem Tisch direkt am Fenster. Wir werden mit einer Glückwunschkarte der Verwaltung und einem äusserst charmanten Kellner begrüsst. Wir beginnen das Fest mit einem Glas Champagner und geniessen die Aussicht. Das Dessert geht aufs Haus!
Übrigens: Das Restaurant dreht sich innerhalt einer Stunde um 360°. So sieht man die ganze Stadt und es ist einfach phantastisch. Die erstklassige Küche und der freundliche Service steht in gar nichts nach.
PS: Wir haben uns 2 x rundum gedreht 😊.
Hier ein paar Impressionen von oben:
Der Abend war einzigartig und unvergesslich!!!
Nach der abschliessenden Tour durch den Souvenir-Shop
torkeln wir glücklich und zufrieden ins Hotel.
15.06.2017
Den Umständen entsprechend «früh», fahren wir los und verlassen wehmütig Seattle. Auf der Nr. 5 Richtung Tacoma und dann auf der 16 Richtung unserer Zielroute die Nr. 101.
Ein seltsames Gefühl im Auto, so ruhig und nichts klappert.
Auf der 101 geht es nun nur noch südwärts. Das Wetter zeigt sich nebelverhangen und es regnet bis Port Angeles, wo wir uns eine Suppe mit Keksen gönnen.
Wir befinden uns in einer wunderschönen Gegend. Grosse National-Forest, nicht enden wollender See (Lake Crescent), doch leider giesst es in Strömen.
Das Ziel war, das erste Mal den 101 von Seattel bis San Francisco zu fahren, um die Küste von ganz oben zu geniessen. Dies ist uns gelungen, wobei wir nur ahnen können wo das Meer liegt, denn wir sehen vor Regen kaum die Hand vor Augen.
Die 101 wechselt nun von North auf South und wir sehen endlich den Pazifik. Grosse Wellen säumen unseren Weg.
Noch immer werden wir vom Regen begleitet und unser Rhythmus ist ein bisschen durcheinander.
Wir haben auf der Suche nach einem Hotel, Klobesuch etc. unsere Probleme in dieser verlassenen Gegend.
Endlich nach etlichen Stunden Suche finden wir in Long Beach ein Best Western Hotel und um die Ecke eine nette Hafenkneipe.
16.06.2017
Morgenessen (falls man das so nennen kann) und los geht es. Es regnet nicht mehr, es ist aber empfindlich kühl. Ein guter Grund meine neu erstandenen Hoodies hervorzukramen. Bald beginnt es wieder zu nieseln. Wir benutzen vor Astoria eine lange Brücke (Fotos), überqueren den Columbia River, verlassen Washington State und erreichen das 2. Mal auf unserer Reise Oregon.
Ab ca. 13.00 Uhr hat es nicht mehr geregnet und wir sehen das Meer mit der Küste wieder besser. Es hätte tolle Strände hier.
Mit cooler Mike-Manier bucht er ein tolles Hotel namens Red Lion in Coos Bay. Wir essen im Hotel eigenen Restaurant tolle Pasta und geniessen natürlich einen/zwei Weine dazu.
Dieses Wetter setzt uns doch ein bisschen zu 😒.
17.06.2017
Wir tanken im letzten Ort von Oregon (Brookings) unser Auto und unsere Bäuche. Wir überqueren die Kalifornische Grenze und wie von Zauberhand scheint die Sonne 😎😎😎!!!!!
Bei diesem Wetter lohnt es sich einige Stopps für Fotos einzulegen. Auf Kalifornien ist verlass!
Weiter geht es durch den Redwood National Park. Riesige Bäume mit noch dickeren Stämmen.
Zugegeben, das Foto zeigt dies nicht wirklich auf. Es ist das Einzige, das ich aus dem Auto gemacht habe.
Wir übernachten in einem Best Western Plus in Eureka (wir haben’s gefunden). Gemäss Homepage hat das Hotel uns einen Chauffeur-Service versprochen. Da die Chauffeurin plötzlich erkrankte, machten wir uns mit dem eigenen Auto auf den Weg zu einem edlen Super-Italiener, wo wir einmal mehr hervorragend gegessen haben.
18.06.2017
Wir verlassen die 101 und fahren auf dem berühmten Nr. 1. Es geht über bergige, enge und bewaldete Strecken wieder in Richtung Pazifik. Mit dem RV hätten wir auf dieser Strecke keine Chance. Der Küste entlang hat es tolle Strände mit dunkeln Klippen und schäumendem Wasser.
In Point Arena haben wir einen hübschen Leuchtturm mit dem Fotoapparat eingefangen.
Wir bringen die 9'000te Meile unter die Räder.
Nähe San Francisco stehen wir stundenlang im Stau, da abends die Strand-Besucher alle zur gleichen Zeit nach Hause fahren. Endlich sind wir in SF im Hotel Holyday Inn angekommen.
Ganz in der Nähe von Sausalito wo wir in «unserem Restaurant» bei Wärme aus Heizstrahlern draussen Essen.
In dieser aufregenden Woche ist uns sehr bewusst geworden, dass sich die Reise USA 2017 dem Ende neigt.
Aber...
Einen haben wir noch!!!
Eure "heimatlosen" Reiseberichterstatter BuM