Bericht Woche 8
22.05.2017
Morgens um 09:00 Uhr (LA-Time) telefonieren wir mit Road Bear. Wieder erwischt es den gleichen deutschsprechenden Techniker am Telefon wie bei der Slide-not-in-Geschichte. Er berichtet, dass er bereits am Rumtelefonieren sei, jedoch noch nichts Konkretes sagen kann. Wir lassen uns heimatlos wie wir sind (im Hotel ist Check-Out-Time um 12:00 Uhr und alle Zimmer ausgebucht), wieder vom Shuttle-Bus des Hotels in eine Shopping-Mall chauffieren, wo wir dann wieder mit Road Bear telefonieren. Die Ford-Vertretung könne unser RV erst am Donnerstag anschauen. Es ist Montag!!!! Ist jetzt Panik erlaubt?
😫😥🙄
Bill unser Retter habe jedoch vorgeschlagen, das RV zu seinem Kollegen dem J&J Truck Repair zu bringen, was Road Bear akzeptiert hat. Wir telefonieren mit Jeff dem Chef vom Truck-Repair. Er habe das RV angeschaut und wie wir schon vermutet haben, Diesel im Benzintank gefunden. Shit happens!!! Er könne jedoch das RV bis am Dienstagmorgen wieder in Ordnung bringen. Klingt prima!!!
😂🤣😀
Erleichtert gehen wir in einr Brauerei ausserhalb der Shopping Mall was essen und natürlich ein Bier trinken. Mike gönnt sich seinen ersten Büffel-Hamburger, der anscheinend toll geschmeckt hat. Anschliessend shoppen wir noch ein bisschen (Unterhosen), rufen das andere Holliday Inn an und fragen nach einem Zimmer und dem Shuttle-Service der uns wieder ins Hotel bringt. Abends geht es zu Fuss über die Strasse und wir essen in einem originellen Restaurant. Es heisst übersetzt Geräteschuppen und so hat es drin auch ausgesehen. Wir fühlten uns wie auf einer Farm, zwischen Traktoren und Country-Krimskrams.
In der Hoffnung, dass Jeff unser RV bis morgen wirklich wieder hinkriegt, legen wir uns ein 2.Mal ungeplant in ein Hotelbett.
23.05.2017
Nach dem Aufstehen haben wir sofort mit Jeff telefoniert. Er berichtet uns, dass unser RV bis 11:30 Uhr wieder ready sei. Juhui! Ein Hoch auf unsere Helden Bill und Jeff. Auch heute fährt uns der Shuttel-Bus des Hotels zu Jeff und unsere Reise geht mit 2tägiger Verspätung weiter.
Wir tanken BENZIN und fahren über die Staatsgrenze Wisconsins. Unser heutiges Ziel ist der KOA in Milton, wo Mike 2 Mal unsere Reservierung verschieben musste.
24.05.2017
Nun geht es ins Little Switzerland, nach New Glarus.
Eine kleine Gemeinde, die 1853 von ausgewanderten Glarnern gegründet wurde.
Hier wird zum Teil noch Schweizerdeutsch gesprochen und es ist ein Ziel für viele Touristen.
Wir schlendern durch das Städtchen und gönnen uns ein Mittagessen im New Glarus Hotel.
Es begrüsst uns gleich der Chef, der Roland heisst und aus Rothenthurm stammt. Bestellt wird ein Fondue zur Vorspeise und für mich ein Raclette, Mike Bratwurst mit Rösti als Hauptgang.
Zum Nachtisch spendiert uns Roland noch einen Appenzeller-Schnaps, setzt sich zu uns und wir plaudern noch ein bisschen.
Wir verabschieden uns herzlich und gehen noch Raclette-Käse, Cervelats und Brot einkaufen. Wie man diese Dinge nach ein paar Wochen im Ausland vermisst, ist kaum zu glauben. Der Käse und die Cervelats sind sehr gut, das Brot kann man auch hier nicht mal „rauchen“. Wir erfahren, dass Emmi hier ganz in der Nähe eine Fabrik zur Käseherstellung hat.
Anschliessend geht es weiter nach La Cross, wo wir auf Goos Island einen RV für 2 Nächte gebucht haben. Ursprünglich waren hier am Mississippi River 3 Nächte vorgesehen, es sind jedoch noch 2 aufzuholen!
Noch ein paar Impressionen aus New Glarus:
25.05.2017
Ich wache auf und kann meinen Kopf nicht mehr drehen. Dumme Bewegung - Nacken verrenkt. Chiropraktiker? Ich entscheide mich für meine private Apotheke und Novartis sei Dank, nach einem kleinen Mittagsschlaf war die ganze Sache schon viel besser.
Da wir schon lange nicht mehr gewaschen haben, hat Mike beim Reservieren des Parks gebeten, uns einen Platz in der Nähe der Waschmaschinen zu geben. Diesem Wunsch ist man sehr gerne nachgekommen und wir haben gleich neben den Waschhäuschen unseren Platz. Leider ist die Waschküche wegen Renovations-Arbeiten geschlossen und anstatt zu waschen haben wir noch Baulärm genossen. Wie schon erwähnt liegt der RV Park direkt am Mississippi. Einige Plätze und Strassen sind geschlossen, da das Wasser bis in den Park gelangt ist. Dafür gibt es umso mehr Mücken die uns geniessen.
Mike hat wieder einmal den Grill angeschmissen und kurz darauf hat es auch wieder zu regnen begonnen. Trotzdem haben wir uns nicht nehmen lassen, Cervelats aus New Glarus zu geniessen, die erstaunlich fein waren.
26.05.2017
Es geht früh los, denn wir haben 303 Meilen bis zu unserem nächsten Ziel Sioux-Fall. Der Mississippi-River wird überquert und wir gelangen in den Staat Minnesota. Es gibt hier kaum Verkehr, jedoch riesige Windräder-Parks. Es ist beruhigend zu wissen, dass die Amerikaner auch auf erneuerbare Energie setzen. Die Sonne scheint, der Himmel ist wunderbar blau und trotzdem ist es nicht zu heiss, prima Klima! Und schon überqueren wir die nächste Staatsgrenze und sind jetzt in South Dakota. Kurz darauf erreichen wir unser Ziel der KOA in Sioux Fall. Hier haben wir den letzten Platz ergattert (direkt neben dem Highway -idyllisch) und zelebrieren ein Raclette, mmmmh!!
Ob der unerwartete Besuch vom Käse-Geruch angelockt wurde?
Sa 27.05.2017
Ich öffne die Augen und als erstes fällt mir auf: Es regnet schon wieder. Heute «darf» ich das RV fahren. Als erstes geht es nach Mitchell, wo wir kurz anhalten und das Corn House besuchen.
Ein Palast dessen Fassade Bilder zeigt, die aus Maiskolben gefertigt wurden. Jedes Jahr gibt es im Herbst eine neue Fassade mit neuem Motto.
Wir überqueren den Missouri-River und wechseln in die Mountain-Time, d.h. es sind jetzt 8 Std. Zeitunterschied nach Hause. Wir bringen die 6‘000te Meile unter die Räder und befinden uns jetzt auf ca. 800 M über Meer. Wir ziehen durch die Badlands und erleben ein fantastisches Naturschauspiel. Im Nationalpark angekommen erhalten wir eine Informationsbroschüre mit gekennzeichneten Aussichtspunkten zum Fotografieren. Auch hier fehlen mir die richtigen Worte diese Felsen, deren Farben und Formationen zu beschreiben.
Vielleicht helfen hier ein paar Bilder dies auszudrücken:
Anschliessend geht es in den KOA Badlands, wo wir ein lausiges WIFI und keinen Handyempfang haben
(ja ich weiss, jammern auf höchstem Niveau😉).
Das Nachtessen Spaghetti Big Mama gibt es draussen, sowie die eine oder andere Zigarre oder Zigarette.
28.05.2017
Um 09:00 Uhr geht es wieder los.
Diesmal mitten durch die Badlands zum Visitorcenter, wo wir noch Souvenirs
(von Indianer gefertigter Schmuck und Vasen) einkaufen.
Weiter geht es auf der Nr. 44, wo wir bis kurz vor Rapid City immer noch keinen Handyempfang haben und wie von Zauberhand sind wir wieder in der Zivilisation: 4-spurige Strassen, Handy geht wieder und McDonalds ist wieder auf der Strecke zu treffen.
Wir cruisen durch die Black Hills, die mich ein bisschen an den Schwarzwald erinnern.
Unser nächstes Ziel der Mount Rushmore zeigt sich als grosser "Touristen-Rummel".
Wir stehen schon Schlange für den Parkplatz, gehen in den Nationalpark, schiessen ein paar Fotos (die zwischen den "Touris" erkämpft sein müssen) und wieder raus. Wir haben's gesehen!
Ein Gewitter begleitet uns aus dem Park, doch auch dieses beeindruckt uns nicht sonderlich.
In Keystone noch einen kleinen Happen essen und weiter geht's zum KOA nach Deadwood.
Schon ist wieder eine Woche rum!
Aber....
Nach dem Bericht ist vor dem Bericht 😂.
Herzliche Grüsse Binia & Mike