Bericht N° 8 von Jack Daniels nach Georgia
Montag, 11. März 2024
Wunderbarer Sonnenschein in Nashville. Gemäss Telefon mit dem Reparatur-Service-Mann Mac wird der Thermostat um 19.00 Uhr bei ihm sein. Wir erklären ihm, dass wir morgen ganz bestimmt abreisen werden. Entweder er kommt heute noch das Teil montieren, oder morgen vor 09.00 Uhr.
Wir hängen unser RV ab und gehen einkaufen. Unser Ziel ist der Walmart, der 6 Minuten von hier ist.
Um euch die Dimensionen dieses Supermarktes aufzuzeigen, habe ich ein paar Bilder gemacht.
Übrigens: Es gibt hier elektrisch betriebene Wägelchen zum Draufsitzen. Auch Leute mit Gehbehinderung können hier problemlos einkaufen.
Nach 1 Std. suchen und noch nicht fertig mit dem Einkaufen, kam ich auch schon auf den Gedanken mir so ein Ding zu holen. Gruss an meine Physiotherapeutin: Nein, Kathrin ich bin weiter zu Fuss gegangen😅.
Bei uns kenne ich nur diese kleinen Autos zum Schieben der Kinder.
Kaum zurück im KOA RV Park ruft uns Mac an, dass er mit dem Thermostat vorbei kommt.
Er war sehr schnell hier und hat das Teil eingebaut und ...
es funktioniert nicht!!!
Wir bedanken uns bei Mac und telefonieren mit Road Bear, um unsere weitere Route durchzugeben.
Nach 10 Tagen (5 mehr als geplant) in Nashville rumhängen, ist unsere einzige Erkenntnis, dass es der Thermostat nicht ist.
Dienstag, 12. März 2024
Endlich wieder auf die Strasse! Über die I 40 geht es auf die I24 Richtung Chattanooga. Mit der 231 geht es aufs Land.
Als wir gestern Mac erzählt haben, wo unsere Reise hingeht, hat er gesagt: Ihr fahrt irgendwo ins Nirgendwo?
Heute wissen wir, was er damit gemeint hat!
Unser Ziel, der RV Park Clearwater Cove in Winchester ist wunderschön am Hang gelegen. Mit Schrecken stellen wir fest, dass uns das Propangas ausgeht, der Zeiger steht auf leer. Warum? Da wir nicht mit der Klimaanlage heizen konnten, wurde die Heizung angelassen. Dass diese nicht elektrisch, sondern mit Gas betrieben wird, hat uns der Techniker von Road Bear Carlos erklärt, was Mike jedoch ignoriert und wie der Berserker geheizt hat. Zum Abendessen kochen reicht es gerade noch.
Mittwoch, 13. März 2024
Ihr fragt euch sicher, was machen die Zwei denn in dieser verlassenen Gegend?
Wir haben eine Tour gebucht und fahren ins 10 Meilen entfernte Lynchburg, wo uns die Jack Daniels Destillerie empfängt.
Alle Jack Daniels Whisky, die in der ganzen Welt gekauft werden können, werden nur hier hergestellt und das schauen wir uns mal an.
Die Eingangshalle ist schon recht imposant. Hier wird die Geschichte von Jack Daniels chronologisch aufgezeigt. Jack war ein interessanter Mann mit grossem Geschäftssinn und einem dunkelhäutigen Freund Namens Nathan Green, der ihm alles über die Whisky-Herstellung beibrachte. Später wurde Nathan von ihm als Chefbrenner in der Jack Daniels Destillerie angestellt.
Punkt 13:00 Uhr wird eine kleine Gruppe zum Shuttle-Bus gebracht. Wir fahren auf eine Anhöhe, um einen Blick von oben über das Jack Daniels Imperium zu erhaschen.
Dann geht es eine Treppe runter zur Holzkohlenherstellung. Der einzigartige Geschmack vom Jack Daniels Whisky entsteht unter anderem, weil das Destillat durch einen Kohlefilter fliesst.
Dieser wird hier hergestellt. Spezielles Holz wird zu riesigen Türmen gestapelt und angezündet. Es brennt so lange, bis kleine Holzkohlestück entstehen.
Dann geht es weiter zu einer Höhle, wo sich die Quelle des Wassers für den Whiskey befindet.
Hier steht auch eine Statue von Jack Daniels.
Anschliessend wandern wir zum Büro von Jack. Hier steht unter anderem ein Safe, der ihm zum Verhängnis wurde.
An einem Tag im Jahr 1906 kommt Jack Daniels sehr früh zur Arbeit und schafft es nicht seinen Safe zu öffnen. Aus Frust tritt er dagegen und bricht sich den Zeh.
Die Verletzung verschlimmert sich so sehr, dass sie ihn das Leben kostete.
Nach dieser traurigen Geschichte geht es die Treppen rauf in die Destillerie, wo wir keine Fotos machen durften.
Hier können wir sehen, wie das Destillat durch diese Kohlefilter tropft. Anschliessend geht es in die Abfüllerei, wo auch nicht fotografiert werden darf.
Um den Werdegang des Whiskys abzurunden, geht es noch in ein Lagerhaus, wo er verschieden lange in den Fässern gelagert wird. Uns wird noch ein Film über die Herstellung der Fässer gezeigt.
Zu guter Letzt dürfen wir noch 6 verschiedene Whiskys probieren.
Sorry Leute, aber die 3 Sorten rechts mit Honig-/Zimt-/ und Apfelgeschmack kann man durchaus vergessen. Warum müssen die Amerikaner überall die abartigsten Aromen hinzufügen?
Es war eine interessante 1 1/2 stündige Führung, die ich jedem empfehlen kann, der mal in diese verlassene Gegend kommt.
Selbstverständlich hat Mike noch einen kleinen Film von dieser Tour gedreht:
Anschliessend geht es schnell nach Winchester, um unseren leeren Propan-Gas-Tank wieder aufzufüllen, ebenso hat der Benzintank eine Füllung nötig.
Dann geht es ins Städtchen rein, um in Filo's Tavern hervorragend zu speisen. Die Servicedame war genauso spitze wie das Essen.
Donnerstag, 14. März 2024
Der heutige Tag steht ganz im Zeichen der gestrigen Erlebnisse. Es werden Berichte geschrieben und Videos geschnitten.
Dazwischen unterhalten wir uns noch mit dem sehr freundlichen Besitzer des RV Parks. Der Park hat noch keine Hauptsaison und wird hauptsächlich von ihm alleine bewirtschaftet. Der Mann schuftet den ganzen Tag!
Er trägt einen riesigen Gürtel mit ganz vielen Dingen daran:
Schlüssel, Werkzeug und einen Revolver im Halfter!
Ein sehr netter Kerl, dem ich jedoch nachts nicht begegnen möchte!
Abends wird das TV-Programm unterbrochen, denn es gibt eine Unwetterwarnung. Wir lächeln und gehen ins Bett. Ab Mitternacht habe ich nichts mehr zu lachen.
Der Regen prasselt unheimlich laut an unser RV, der Wind schüttelt uns komplett durch, Blitz und Donner geben sich gleichzeitig die Ehre. Es ist so laut, dass Mikes sehr intensives Geschnarche nicht mehr zu hören ist.
Habe ich euch schon erzählt, dass ich Gewitter nicht mag! Ich bin fast gestorben und habe die ganze Nacht kein Auge zugemacht.
Freitag, 15. März 2024
Die Abfahrt beginnen wir regenfrei. Es geht auf die 64 Ost und anschliessend auf die Interstate 24 Ost Richtung Chattanooga.
Mit dem Willkommensschild von Georgia wechselt auch die Zeit und wir haben jetzt -5 Std. zu euch.
So nebenbei gefragt: Warum braucht es so viele Schilder, bis der Amerikaner weiss, dass auf der Autobahnauffahrt nicht geparkt werden darf?
Nun geht es auf die Interstate 75 Süd mitten durch Atlanta. Hier herrscht (für uns) das totale Chaos! Auf teilweise über 9 Spuren - in eine Richtung, versteht sich - brausen wir mit 70 Meilen pro Stunde (ca. 113 km/h) und werden rechts und links von riesigen Lastwagen überholt. Die fahren über 120 Stundenkilometer!!! "Da muäsch uufpasse wie än Häftlimacher".
Trotzdem habe ich es geschafft ein paar Bilder zu schiessen:
Nach Atlanta geht es auf die Interstate 20 nach Greensboro, wo wir auf dem KOA Lake Oconee übernachten.
Übrigens: Kurz vor der Ankunft sind wir die 3'000ste Meile gefahren.
Samstag, 16. März 2024
Bei wunderschönem Wetter und diesem schönen Plätzchen direkt am Lake Oconee, kommt absolute Ferienstimmung auf. Trotzdem kommt zuerst die Arbeit. Putzen, Waschen und Bericht N° 7 fertig stellen, stehen auf dem Programm.
Danach: Endlich Lesen!
Die Heimat von Scarlett O'Hara inspiriert mich, das Buch Vom Winde verweht nach ca. 40 Jahren wieder einmal zu lesen.
Viele Städte- und Flussnamen kommen im Buch vor, die wir gesehen haben. Das Buch liest sich hier ganz anders.
Sonntag, 17. März 2024
Auch heute steht zuerst der Bericht N° 8 auf dem Programm, mit Berichte schreiben und Mike schneidet das Video zusammen.
Anschliessend geht es wieder ans Lesen!
Ja, auf dem Foto habe ich eine stürmische Frisur, denn meine Frisörin Renate ist leider bis heute noch nicht hier eingetroffen, obwohl sie vor ein paar Tagen geschrieben hat, dass sie Schere und Kamm bereits eingepackt hat😂.
Auch diese Woche, ging zu schnell vorüber. Trotzdem haben wir uns bemüht, alle Eindrücke unserer Reise mit euch zu teilen.
Wir wünschen euch viel Spass beim Lesen und hoffen, mal von euch etwas zu lesen!
Herzliche Grüsse von den USA Berichterstatter Binia & Mike
