Logbuch N° 10

 

 

Tag 64: 8. März 2020 Hobart Tasmanien Australien

 

Noch eine Schmerzmittelinfusion gefasst. Der Zugang bleibt immer noch in meinem Arm.

Es geht mir so gut, dass wir entscheiden, an Land zu gehen.

 

Es ist eher kalt 14°C und wir ziehen uns mal wieder warm an.

Im Hafengebäude erhalten wir die Information, dass wir ca. 10 Min. zu Fuss tolle Restaurants und Shopping-Möglichkeiten finden. 

 

Also los! 

 

 

 

 

Nun geht es ganz langsam zu Fuss weiter.

 

Ich mache immer mal wieder eine Pause, fühle mich asbachuralt!!!

 

Endlich das Ziel! Eine tolle Sportbar mit leckerem Essen. 

 

 

 

 

 

Wir schreiben noch Karten und ich kaufe einen Tasmanischen-Teufel aus Plüsch. Gesehen habe ich noch keinen.

 

Auf dem Weg zurück zum Schiff treffen wir noch den Doktor, der mit einem freundlichen Lächeln fragt, ob es besser geht.

 

Im Moment könnte ich ihn küssen!!!!

Ein nettes, kleines Städtchen dieses Hobart mit extrem, netten Menschen. 

Tag 65: 9. März 2020 auf See

 

Ich habe wieder leichte Schmerzen im Rücken und gehe nochmals zur Infusion. Die fährt heute richtig ein.

Der Arzt entlässt mich mit Verdacht und mit Schmerzmitteln zum Schlucken für mind. 7 Tage.

Aber es geht mir viiiiiiiiiiiiiiiiiel besser!!!

 

Navigationsinfo: Lufttemperatur 14°C, Wassertemperatur 16°C, Meerestiefe 4'000 Meter.

Wir erreichen den südlichsten Punkt unserer Kreuzfahrt (44° südliche Breite).

 

Tag 66: 10. März 2020 auf See

 

Es geht mir heute gut! Fühle mich ein bisschen gestresst mit dem Logbuch und den Fotos.

Kann ja mal versuchen locker zu bleiben, da ich ja tolle Leser habe. Gelingt!

Tag 67: 11. März 2020 Adelaide

 

Heute steht ein inkludierter Ausflug auf dem Programm. Um 08:15 Uhr besammeln sich alle im Theater. Warum es bis

9 Uhr geht, bis wir zum Bus rauskommen ist uns ein Rätsel.

Diese Verspätung hat Folgen, wie wir abends feststellen, denn die Abfahrt verzögert sich um über 1 Std. 

Der Bus führt uns durch ältere Stadtteile von Adelaide zu einem Tierpark.

Das eigentliche Ziel für mich. Hier sehen wir Kängurus, Koalas, Dingos, Wombats und vieles mehr.

Leider war die Zeit wieder viel zu knapp. 

Weiter geht es durch die Stadtmitte zum Schiff zurück. Mir geht es nicht gut. Ich schlafe auf dem Rückweg beinahe ein. Das ist normalerweise eigentlich Mikes Ding 😉.

 

Noch ein kleines Mittagessen am Buffet und sofort aufs Zimmer für einen Mittagsschlaf.

Das Abendessen war ein einziger Kampf und wir gehen sofort in die Kabine. 

Ich habe Schüttelfrost, Fieber und Schluckweh.

Wir konnten es jedoch trotzdem nicht lassen einen Video zu drehen:

Tag 68: 12. März 2020 auf See

 

Scheissnacht! Ich habe heute solches Schluckweh, dass ich meine Medikamente nicht runterkriege. Das Fieber ist auch gestiegen. Wir gehen wieder einmal in den Schiffs-Spital der wie immer rappelvoll ist. 

 

Dieses Mal werde ich von der Frau Doktor behandelt. Ich kriege eine Lösung zum Gurgeln und Schmerzmittel.

Mike hat übrigens die gleichen Symptome und gurgelt gleich mit.

 

Das Mittag- und Abendessen wird mir von Mike aufs Zimmer gebracht. Da geht es einem doch gleich besser 😍.

Tag 69: 13. März 2020 auf See

 

Heute wieder mit grossen Halsschmerzen erwacht. «Gring ache und dure», Duschen und nach oben,

da Indra die Kabine machen muss.

 

Ich mache mich wieder einmal hinter den Blog. Der kommt dieses Mal echt spät raus.

In Anbetracht der Umstände, werden meine Leser sicher Verständnis haben.

Mike geht es auch nicht besser und wir jammern uns gegenseitig was vor, frei nach dem Motto:

Geteiltes Leid ist halbes Leid 😉!

 

Abends lassen wir uns Salat und Sandwiches auf die Kabine bringen. Natürlich auch einen Rotwein, den ich jedoch kaum runterbringe. Ja, wirklich Leute!

Tag 70: 14. März 2020 Albany

 

In Anbetracht dessen, dass es uns immer noch bescheiden geht, lassen wir den Landgang aus und stellen dafür das

Logbuch N° 9  live. Da geht es mir doch gleich besser!!!

Jedes Logbuch ist wie ein Kind für mich, das man in die Welt schickt. Ja zugegeben, klingt furchtbar pathetisch!

Hier wenigstens ein Foto von Albany aus dem Schiff:

Nachmittags versuchen wir die Erkältung auszuschlafen. Otti und Barbara, ein sehr liebes Pärchen aus der Schweiz fragen uns per WA, ob sie für uns etwas aus der Apotheke in Albany mitbringen können. Sie haben uns die letzten zwei Abende beim Essen vermisst und fragen nach wie es uns geht.

Finde ich unglaublich freundlich. Leider ist uns im Moment nicht zu helfen 😊.

 

Am Abend trauen wir uns ans Buffet, doch weder meine Lieblingsspaghetti noch der Rotwein sind schmerzfrei runterzukriegen. Echt Leute! Langsam krieg ich den Koller!!!

 

Nein, die schlechten Nachrichten hören noch nicht auf! Auf der Kabine finden wir einen Brief vor, wo Costa uns mitteilt, dass wir die neuen Destinationen im indischen Ozean auch nicht anlaufen können. Einzig La Réunion lässt noch Kreuzfahrtschiffe in den Hafen.

Die Crew arbeite auf Hochtouren und versuchen nochmals eine neue Route zu finden.

Das eilt ein bisschen, denn übermorgen laufen wir Perth an und ab da sollte es eigentlich zu den Inseln im indischen Ozean gehen. 

 

Nach Hause können wir auch nicht, denn kein Hafen in Europa, USA etc. will uns.

 

H O R R O R ???

 

Ist jetzt Panik erlaubt? Nein, auf keinen Fall! Wir knallen uns in die Betten und hoffen auf gute Nachrichten 😊.

Liebe Leser unseres Blogs!

 

Mal ehrlich! Wir jammern wegen unserem Halsweh Euch die Hucke voll und erfahren, dass ihr zu Hause Etliches in Kauf nehmen müsst. Wir sind uns bewusst, dass wir die bessere Karte gezogen haben. Sitzen wir doch in einem fahrenden Hotel mit Vollpension und werden noch unterhalten dabei. Den Kahn werden wir vermutlich in den nächsten Wochen nicht verlassen können, sind jedoch hier einigermassen virussicher.

 

Glaubt uns, wir sind in Gedanken bei Euch!!! Ihr könnt damit keine Schuhe polieren (klar), aber vielleicht hilft es dennoch ein bisschen. Wir versuchen trotzdem noch ein wenig von unserem Aufenthalt zu berichten und wünschen Euch toi, toi, toi!

Haltet durch! 

 

Die besten Grüsse und Wünsche von Binia & Mike