Tag 57: 1. März 2020 auf See
Heute ist das Wetter wieder warm und freundlich. Um 14:00 Uhr kam die Meldung von der Brücke, dass auf beiden Seiten des Schiffes wieder Delfine zu sichten sind. Eine ganze Schule ist an uns vorbeigezogen. Leider wieder kein Foto 😉.
Doch ich bin zuversichtlich, dass ich das im Laufe der Reise noch liefern kann!
Wir haben mit dem heutigen Tag die Mitte unserer Reise überschritten.
Zeit zum ein bisschen Innehalten und sich erinnern, was wir schon alles erlebt haben.
Es war bis jetzt der Wahnsinn!!!👍
Tag 58: 2. März 2020 auf See
Es ist kühl und regnet leicht. Mike geht unsere Pässe abholen und die von Costa bereits ausgefüllten Einreiseformulare. Der ganze Tag, werden wir per Schreiben, TV-Sendungen und Tagesprogramm darüber informiert, was wir alles nicht mitnehmen dürfen. Die Australier nehmen dies sehr ernst.
Navigationsinfo: Wir fahren durch die Tasmanische See. Lufttemperatur 18°C, Wassertemperatur 21°C, Meerestiefe 2'000 Meter.
Als uns kurz nach 8 Uhr abends Swisscom ein SMS geschickt hat, mit den Worten
- Willkommen in Australien -, mussten wir dies sofort feiern.
Ein sehr emotionaler Moment, denn ein lang gehegter Wunsch ist in Erfüllung gegangen.
Tag 59: 3. März 2020 Melbourne
Wir gehen um 9 Uhr ab Bord. Alle müssen raus aus dem Schiff, auch diejenigen die gar nicht nach Melbourne wollen. Die Australier wollen zuerst alle kontrolliert haben, bevor die Leute wieder an Bord können. Die Kontrolle geht aber ratzfatz über die Bühne. 6 sehr freundliche, australische Zollbeamte kontrollieren die 2'300 Passagiere und los gehts in Down Under.
Wir entscheiden uns für eine Hop on Hop off Bustour. Da können wir Ein- und Aussteigen wo wir wollen.
Das tun wir am Queen-Viktoria-Market.
Dies ist der grösste offene Markt der südlichen Gefilde. Dort kriegt man Früchte, Gemüse, sowie von der Kaffeemaschinen bis zur Unterhose, einfach alles.
Der Markt ist hauptsächlich für Einheimische gedacht.
Anschliessend gehen wir zu Fuss bis in das Stadtinnere, wo wir nach einer freundlichen Auskunft (Leute in gelben Westen stehen mit Rat und Tat in dieser Stadt zur Verfügung)
ein Stück weit das Gratis-Tram nehmen.
Mike, der Recherche-Profi hat wieder einmal etwas « Schräges» gefunden!
Ok, auf Wunsch von mir 😉.
Zu Fuss geht es zum Swiss-Club, der ein Restaurant führt. Wir sehen uns die Speise-Karte durch und uns läuft das Wasser im Munde zusammen.
Echt Leute! Wir essen ausgezeichnet auf dem Schiff, aber nach 2 Monaten freut man sich auf Cervelat, Bünderfleisch, Rösti, Fondue, Raclette etc.
All diese Dinge finden wir auf der Karte!
Um zu verstehen, wieviel Fondue es für
2 Personen gibt, haben wir bei der Bedienung nachgefragt. Wir müssen doch wissen, ob es noch für eine Vorspeise reicht.
Die Antwort aus der Küche kam prompt vom Kellner überbracht: Der Käseanteil im Fondue sei 350 gr und der Chefkoch lässt fragen, ob wir Schweizer seien 😊 (nur die können solch doofe Fragen stellen!)
Wir entscheiden uns für einen Bündnerfleisch-Teller zur Vorspeise und ein Fondue zum Hauptgang.
Das Fondue wurde uns vom Chef Roger Moullet persönlich serviert.
Er lebt seit 50 Jahren in Australien.
Jetzt kann man sich fragen, warum ich Wurst-Käse-Salat-Fetischistin keinen bestellt habe!
Antwort: Den Besten macht Christine Jurt, Kloten.
Da hat keiner eine Chance, schon gar nicht in Australien.
@Christine Jurt: Wir kommen am 26. April 2020 um 16:00 Uhr aus Venedig auf dem Flughafen Kloten an.
Das Tupperware werde ich Dir später wieder gereinigt zurück geben 😊😊😊.
Mit vollen Bäuchen geht es wieder zurück zum Bus und nach einer kleinen Runde zum Schiff. Eine tolle Stadt in der auch unglaublich viel gebaut wird.
Hier noch Melbourne-Impressionen aus Mikes Video-Kamera!
Tag 60: 4. März 2020 auf See
Vorbereitung auf Sidney! Alles im Lot auf dem Boot!
Tag 61: 5. März 2020 Sidney
Wir stehen früh auf, denn wir legen heute 07:00 Uhr in Sidney an. Als wir jedoch um 06:15 Uhr
auf dem oberen Deck ankommen, sind wir schon im besten Parkplatz der Welt!!
Wir stehen beinahe unter der Harbor-Bridge und mir hat es den Atem verschlagen.
Ich japse nach Luft, Weine und Lache zugleich. Ja, ich bin wirklich hier. Aber halt!
Vor lauter Aufregung habe ich vergessen nach rechts zu schauen. Hier steht nämlich absolut majestätisch die berühmte Oper! Jetzt habe ich hyperventiliert.
Leute, ich kann es nicht besser beschreiben, bitte verzeiht. 😂😂
Noch einen Kaffee und raus aus dem Schiff und gleich mitten in der Stadt. Wir kaufen wieder Tickets für den Big Bus (hop on hop off) bei einer deutschsprachigen Dame, die uns erzählt, dass sie die Schweiz gut kenne. Sie hat einige Zeit im Wallis und in Bern gearbeitet.
Als wir den Bus besteigen, fängt es leicht an zu regnen. Kein Thema, ist ja nur Wasser und es sind hier warme 26°C. Die harten sitzen im Garten. Das haben wir dann ca. 1 Std. zelebriert und dann aufgegeben. Es hat «runtergesträtzt» und wir waren klatschnass.
Ergo aussteigen (wo sonst 😊) im Hard Rock Café und trocknen lassen.
Es hat nicht aufgehört zu regnen, darum sind wir abends zum Schiff zurückgefahren.
Das probieren wir aber nochmals!
Tag 62: 6. März 2020 Sidney
Eigentlich sollte gemäss Programm das Schiff um 14:00 Uhr abfahren. Der Kapitän hat jedoch vor ein paar Tagen durchgegeben, dass wir bis um 17:00 Uhr verlängert haben. Dafür mussten wir auf Reede gehen (ankern) und Tendern, weil wir unseren Spitzenplatz der Queen Mary II abgeben mussten. Übrigens: Meiner Meinung nach kein wirklich schönes Schiff von aussen.
Die Anlegestelle der Tenderboote befindet sich gleich neben der Oper, spitze oder?
Wir steigen wieder in unseren Bus und es beginnt nochmals zu regnen.
Jedoch nur ganz leicht und wir ziehen die Rundfahrt durch.
Als wir wieder in der Oper aussteigen, ruft uns jemand zu: Hallo Leute!!
Ehrlich, es ging eine Weile bis wir geschnallt haben, dass es der Neuseeländer war, der mit uns vor dem Pub in Auckland einen Schwatz gehalten hat (siehe Logbuch N° 8).
Wir trauen unseren Augen kaum. Er hat uns sofort wiedererkannt (warum wohl?🤣).
Er macht einen Wochenendtrip in Sidney und wir sind uns einig, dass die Welt auch in Down Under sehr klein ist. Leider reicht es auch heute nicht für ein Bier, denn wir müssen den Tender erwischen.
Pünktlich hievt der Kapitän den Anker und wir wirbeln dabei viel «Staub» auf. Aber das Schiff kommt nicht vom Fleck. Ca. 20 Min. geht dieser Zustand.
Unsere Vermutung ist, entweder sind wir aufgelaufen, oder der Anker hat sich verhakt.
So oder so. Leider verlassen wir diese unglaubliche, wundervolle Stadt und werden beim Auslaufen von Dutzenden Segelschiffen begleitet.
Wieder ein unvergesslicher Augenblick mit feuchten Augen.
Tag 63: 7. März 2020 auf See
Am Morgen folgt wieder die obligatorische Seenotrettungsübung. Diesmal wurden wir wegen starkem Wind und Wellengang im Restaurant versammelt. Ich bin echt froh darüber, denn ich habe starke Rückenschmerzen. Schon seit längerem plagt mich meine Bandscheibe.
Nach der Übung kann ich mich kaum mehr bewegen. Wieder auf dem Zimmer entscheide ich mich für einen Arztbesuch. Ich wurde ich einem Rollstuhl quer durch das ganze Schiff geschoben.
War furchtbar peinlich (nein, kein Foto 😁). Nach einer kurzen Untersuchung durch den Schiffsarzt wurde mir eine Infusion mit einem Schmerzmittelcocktail gesetzt.
Der hat sehr schnell geholfen und es geht mir wieder besser.
Die «Leitung» bleibt im Arm, denn ich bekomme morgen nochmals einen Cocktail verpasst.
Liebe Leser dieses Blogs. Jetzt wisst ihr vielleicht, warum dieser Blog so lange gedauert hat.
Ich möchte mich dafür entschuldigen, aber die Umstände haben es nicht zugelassen, mich noch an den PC zu setzen. Dafür hatte Mike viel Zeit 😊 und hat diese in einem fabelhaften Video umgesetzt.
Wir hoffen, dass ihr alle diesem Corona-Virus ausweichen könnt. Die Meldungen aus der Schweiz lassen uns darüber nachdenken, überhaupt nach Hause zu kommen 😊.
Herzliche Grüsse aus Down Under Binia & Mike